Um gegen Politikverdrossenheit und Radikalisierung anzugehen, hat der Verband der Privatschulen einen Aktionstag in Bayern organisiert. Ziel des Verbands war es, Abgeordnete zu mobilisieren, eine Unterrichtsstunde an einer Privatschule zu verschenken. Martin Güll, ehemaliger Schulleiter in Markt Indersdorf, Vorsitzender der SPD Hilgertshausen-Tandern und Landtagsabgeordneter, nahm diese Einladung gerne an und betreute in diesem Sinn am 7. März gleich drei Schulen: „Einen ganzen Tag mit Schülerinnen und Schülern zu verbringen, erinnerte mich stark an meine Lehrertätigkeit. Am Tag der Freien Schulen war mir das Pflicht und Freude.“
Seine erste Station war die Dachauer Montessori-Schule. Schulleiter Roland Grüttner hatte die 10. Jahrgangsstufe zusammengebracht, damit Martin Güll Informationen über seine Arbeit als Abgeordneter an die Schülerinnen und Schüler weitergeben konnte. Grüttner: „Es ist für die Kinder und Jugendlichen etwas besonderes, einen Politiker einmal live zu erleben. Und besonders günstig ist es, wenn dieser Politiker mal Lehrer gewesen und einfach authentisch ist – so wie Martin Güll eben.“
Auch das Obermenzinger Privatgymnasium hatte Kontakt mit dem Büro von Herrn Güll aufgenommen, um den Bildungspolitiker für seine Oberstufe für anschaulichen Sozialkunde- und Politikunterricht zu „buchen“. Schulleiter Klaus Bleier und die betreuende Lehrerin Brigitte Bokovoy wertschätzten den Besuch des Abgeordneten und freuten sich über die Diskussionsfreudigkeit ihrer Schüler und Schülerinnen. „Das Interesse an Politik ist wichtig – und wir haben gemeinsam die heißen Themen im Bildungsbereich besprochen, die die Jugendlichen beschäftigen.“
Zufällig zu diesem Termin ergeben hat sich ein Besuch der 12. Jahrgangsstufe der privaten FOS Karlsfeld im Bayerischen Landtag, der den Tag der Freien Schulen für den Bildungspolitiker Güll abrundete. Über 100 Fachoberschüler und drei Lehrer so-wie Schulleiter Karl Heinz Semsch kamen zu einer Stippvisite ins Maximilianeum. „Die Zeit war zu kurz, um in alle Politikfelder Einblick zu geben“, so Martin Güll. „Aber gerne werde ich bei anderer Gelegenheit wieder über meine Arbeit sprechen und versuchen, die Jugendlichen für Politik zu begeistern.“